Unsere Ziele
Bisher hat es Rödersheim-Gronau mit 3.300 Einwohnern, einem gewachsenen Dorfkern und umliegenden Ein- und Zweifamilienhäusern versäumt, die Natur mit ihrer Pflanzen- und Artenvielfalt in den Ort zu holen. Damit einher ging das Bewusstsein der Bürger verloren, mit der Natur zu leben. Viele wissen z.B. gar nicht, dass zur Förderung heimischer Insekten die Pflanzung heimischer Pflanzenarten im Hausgarten essentiell ist. Unsere Blüten besuchenden Insekten sind an die heimischen Pflanzen hinsichtlich Form, Farbe und Blühzeitpunkt angepasst. So verhungern Wildbienen in Hausgärten voller fremdländischer Stauden. Da hilft auch kein Insektenhotel. Dieses Beispiel ließe sich bei anderen Tiergruppen beliebig fortsetzen.
Wir wollen den Bürgern mit unserem Projekt derartige Zusammenhänge anhand von exemplarisch gestalteten Lebensräumen und dazu passenden Schautafeln bewusst machen. Gärtnerisch gestaltete Räume sollen Begeisterung und die Lust wecken mitzumachen. Dazu sollen verschiedene Themenflächen Beispiele geben für naturnahe und standortbedingte Artenvielfalt, welche auch in Privatgärten umgesetzt werden kann. Das Projekt soll zeigen, wie vielfältig und artenreich ein Garten bei richtiger Anlage und dennoch extensiver Pflege sein kann. Zu diesem Zweck ist ein Rundweg durch den Ort geplant, der an verschiedenen Stationen unterschiedliche Themen erläutert und die praktische Ausführung zeigt.
Parallel dazu sollen Informationsveranstaltungen zum Thema „naturnaher Garten“ angeboten werden, die das Wissen um die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Artenvielfalt im Hausgarten und deren Beitrag zur innerörtlichen Klimaverbesserung vertiefen. Damit die Bürger begreifen, dass ein struktur- und artenreicher Garten nicht nur den wildlebenden Tieren und Pflanzen hilft, sondern auch den Menschen, die dort lebt. Denn Hausgärten sind nicht nur Träger der Biodiversität eines Orts sondern auch dessen grüne Lunge, je größer und bunter sie sind, umso ausgeglichener ist des Mikroklima im Ort.
Zur Stärkung der Akzeptanz müssen die Flächen, die zum Projekt gehören, möglichst bunt und vielfältig sein. Dazu soll auch ein Wettbewerb der Gemeinde zum Thema „naturnaher Garten“ initiiert werden, dessen Gewinner mit einem Buch zum Thema belohnt wird. Auch die Grundschule und die beiden Kindergärten sollen in das Projekt eingebunden werden, denn gerade Kinder sind gute Multiplyer in dörflichen Strukturen. Wir wollen Vereine und Privatpersonen dazu einladen, Patenschaften zu einzelnen Flächen zu übernehmen. Parallel dazu wollen wir Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen anbieten, die zusammen mit den aktuellen Arbeitsterminen auf unserer Homepage vorgestellt werden.
Bereits im Vorfeld dieses Projektes mit der Bekanntgabe an der Teilnahme an diesem Wettbewerb haben wir große Zustimmung und die Bereitschaft zur Mitwirkung aus allen Bevölkerungsschichten erfahren. Fachlich begleitet wird unser Projekt von einer ansässigen Diplombiologin, die seit über 25 Jahren im Rhein-Pfalz-Kreis für den Naturschutz im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz tätig ist.
Wie erhoffen uns durch die geschilderten Maßnahmen auch einen positiven Effekt auf das Mikroklima im Ort. Dieser gestaltet sich umso größer, je mehr Bürger wir zum Mitmachen bewegen können. Selbstverständlich trägt das Projekt auch dazu bei, das Ortsbild zu verschönern, indem unattraktive Grünflächen nicht nur naturschutzfachlich sondern auch optisch aufgewertet werden. Aus diesem Grund wurden auch bewusst die vernachlässigten Ortseingänge in das Projekt einbezogen. Auch die Wahl des verwilderten ehemaligen Spielplatzes zur naturschutzfachlichen Aufwertung soll dazu beitragen, das Ortsbild durch die Schaffung eines Landschaftsparks zu verschönern.
Durch Stadtnatur wollen wir so Anreize für die Bewohner schaffen, sich im eigenen Umfeld für die biologische Vielfalt einzusetzen. Damit auf diese Weise ein neues in die Zukunft ausgerichtetes Dorf- und Landschaftsbild entstehen kann.