Trockenmauer
Trockenmauern sind Jahrhunderte alte Zeugnisse der bäuerlich geprägten Landschaftsgeschichte und Teil der traditionellen Kulturlandschaft. Sie bieten fast allen Reptilienarten und vielen anderen Kleintieren wichtige und attraktive Versteckmöglichkeiten, mikroklimatisch günstige Sonnenplätze, Eiablagestellen sowie Winterquartiere. Trockenmauern können ohne Bepflanzung oder mit entsprechenden Stauden bestückt werden. Wichtig ist auch die Verwendung heimischen Materials, für Rödersheim-Gronau also der Buntsandstein.
Naturwiesen
Naturnahe Wiesen spielen für die Biodiversität eine wichtige Rolle, denn sie bieten aufgrund ihrer Artenvielfalt zahlreichen Kleintieren und Insekten wie Schmetterlingen, Fliegen, Wildbienen und Hummeln einen Lebensraum. Diese sind wiederum Nahrung für unsere heimischen Vögel. Die Standortansprüche reichen von feucht bis trocken. Das bedeutet, mit den richtigen Arten gedeihen Wiesen nahezu überall. Blumenwiesen haben nur einen geringen Pflegeaufwand und müssen je nach Art nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden.
Staudenbeete
Das Staudenbeet ist das Herzstück jeden Gartens. Doch es müssen keine ausländischen oder veredelten Stauden sein. Viele heimische Wildstauden sind sehr pflegeleicht und robust und stehen an Schönheit ihren Zuchtverwandten in nichts nach. Doch im Gegensatz zu den fremdländischen oder veredelten Arten bieten sie eine Nahrungsgrundlage für viele Insekten und auch Vögel. Stauden müssen nur einmal im Jahr geschnitten werden. Wenn sie zu groß werden, muss man sie teilen.
Naturteich
In einem naturnahen Gewässer finden sie die Tiere meistens von allein ein. Wasserläufer, Gelbrandkäfer und Libellen sind gern gesehene Wasserinsekten. Im Frühjahr schlüpfen die Libellen am Ufer. Amphibien wie Molche, Frösche und Kröten leben nur während der Fortpflanzungszeit, zur Paarung und zur Eiablage im Wasser. Ein naturnahes Gewässer ist dann naturnah, wenn die Bepflanzung mit heimischen Wasserpflanzen so gewählt wird, dass sie ohne Pumpe und Filter auskommen. Selbst kleine Fische wie Moderlieschen, Stichling und Elritze verträgt ein solcher Teich.
Lesesteinhaufen
Steinhaufen und Steinwälle sind Jahrhunderte alte Zeugnisse der bäuerlich geprägten Landschaftsgeschichte und Teil der traditionellen Kulturlandschaft. Sie bieten fast allen Reptilienarten und vielen anderen Kleintieren wichtige und attraktive Versteckmöglichkeiten, mikroklimatisch günstige Sonnenplätze, Eiablagestellen sowie Winterquartiere.
Natursteingärten
Wichtig bei der Anlage eines Natursteingartens ist das zum Standort passende Substrat, in Rödersheim-Gronau ist das der Buntsandstein. Denn wir wollen ja die Arten fördern, die in unserer Region heimisch sind. Für Steingärten eignen sich verschiedene Gräser wie der Blauschwingel. Aber auch Knollen- und Ziebelpflanzen sind unverzichtbar. Richtig angelegt braucht ein solcher Steingarten nur wenig Pflege.
Sandarium
Drei Viertel aller Wildbienenarten, die in Deutschland vorkommen, nisten im Boden und an sandigen Hängen. Ein Sandarium dient ihnen, solitären Wespen und anderen Insekten als Nistgelegenheit. Es ist damit eine gute Ergänzung zum verbreiteten Insektenhotel. Auch andere Tier tummeln sich gern auf dem Sandarium. So benutzen Eidechsen die Fläche beispielsweise zum Sonnenbaden.
Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse bauen
Vögel haben es immer schwerer, geeignete Brutplätze zu finden. Zahlreiche Vogelarten brüten in weitgehend geschlossenen Nisthöhlen. Je nachdem welchen Durchmesser Sie für das Einflugloch des Nistkastens wählen, wird dieser von unterschiedlichen Vogelarten bevorzugt. Dabei sind Nistkästen nicht nur eine Bruthilfe im Frühjahr, sondern bieten Vögeln und Säugetieren auch im Winter ein schützendes Heim. Auch Fledermäuse brauchen Höhlen, wo sie den Winter verbringen oder sich tagsüber im Sommer verkriechen können. Da die meisten Speicher heutzutage geschlossen sind, bieten Fledermauskästen eine gute Alternative.
Nisthilfen
Als Nisthilfen bezeichnet man künstlich geschaffene Unterkünfte für nützliche Insekten. Meistens bestehen diese aus trockenen Ästen und Zweigen, Stroh, Bambus- oder Schilfrohr, Hartholzstücken mit vorgebohrten Löchern, gelochte Ziegelsteine u.a. Wichtig beim Bau einer Nisthilfe ist die richtige Wahl des Materials. Kleine Splitter bei unsauber gebohrten Löchern können die zarten Flügel der Wildbienen zerstören und sie zum Verhungern verdammen. Wichtig ist jedoch auch ein reiches Nahrungsangebot für Insekten und Wildbienen im Garten zu schaffen, damit sie sich ernähren können.
Totholz für Igel und Co.
Unter Dornengestrüpp, Reisig- und Laubhaufen, in Hecken oder auch in Höhlen von Baumwurzeln bauen Igel ihre Nester. Ein Reisig- oder Laubhaufen im Garten hilft dem Igel also ein Winterquartier zu finden. Es gibt natürlich auch käuflich erwerbbare Igelhäuser. Totholz ist aber auch ein Lebensraum für viele Pilze, allerlei nützliche Kleinlebewesen und Insekten wie z.B. die Holzbiene und der Hirschkäfer.
Das Würzwischbeet
Der Würzwisch ist ein Jahrhunderte alter regionaler Brauch der katholischen Bevölkerung. Traditionsgemäß werden an Maria Himmelfahrt diverse Kräuter gesammelt, zu einem Strauß gebunden und in der Kirche geweiht. Die Zusammensetzung dieses Würzwischs variiert je nach Region, doch Wegwarte, Johanniskraut, Pastinak, Schafgarbe, Königskerze, Leinkraut und Wiesenknopf sind fast überall vertreten. Auch die Zahl der Kräuter spielt eine Rolle. Früher wurde der geweihte Strauß in den Stall zum Trocknen gehängt. Er sollte Haus und Vieh vor Schaden bewahren. Um dieses Brauchtum zu pflegen und weil viele der dazu gehörenden Kräuter nicht mehr wie früher entlang der Feldwege gefunden werden können, wollen wir sie in unserem Würzwischbeet zur Anschauung sammeln.